Protest Fridays for Future

Alles beim Alten? Der Nationalrat und die Jugend

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Junge Menschen sind politisch aktiv und wollen gehört werden – Aber werden ihre Interessen auch im neuen Nationalrat vertreten?

In Zeiten von politischen Bewegungen wie „Fridays for Future“ ist die Unzufriedenheit junger Menschen mit politischen Entscheidungsträgern präsenter als je zuvor. Das oft gebrachte Argument der Politikverdrossenheit ist dabei längst überholt. Es stellt sich viel mehr die Frage, welche Möglichkeiten jüngere Generationen überhaupt haben, um politische Prozesse aktiv mitzugestalten.

Bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage macht es Sinn, einen Blick auf jene Institution zu werfen, in welcher Politikgestaltung und Interessenvertretung (fast) täglich im Mittelpunkt steht – das österreichische Parlament. Während die Regierungsverhandlungen noch andauern wird hier schon wieder aktiv Politik gemacht. Bei der genauen Zusammensetzung der Abgeordneten hat sich einiges getan – aber wie steht es mit jungen Parlamentarier*innen? Sind jüngere Personen im Nationalrat überhaupt vertreten?

Die Antwort: Ja, aber nicht besonders gut. Gerade mal 14 der 183 Abgeordneten fallen in die Altersgruppe 18 – 30 Jahre, was einem Anteil von rund 7,7 Prozent entspricht. Damit ist die jüngere Generation Österreichs klar unterrepräsentiert, denn in der Gesamtbevölkerung macht diese Altersgruppe rund 16 Prozent aus. Wie könnte man diesen Umstand ändern? Ein interessanter Ansatz stellt hier die Einführung einer Jugendquote dar. So könnte etwa ein bestimmter Anteil der Wahllistenplätze der Parteien für jüngere Kandidat*innen reserviert sein. Während man die Idee bereits aus Diskussionen zur entsprechenden Repräsentation von Frauen im politischen Raum kennt, könnte man diese auch in Bezug auf die Vertretung der Interessen junger Österreicher*innen aufgreifen.

Natürlich muss hier angemerkt werden, dass ein Parlament niemals ein perfektes Abbild der Gesellschaft sein kann. Allerdings ist es offensichtlich, dass sich die Interessen für politische Zukunftsgestaltung der jüngeren Generation in vielerlei Hinsicht von denen der Älteren unterscheiden. Es ist also durchaus berechtigt, zu hinterfragen, ob 14 Abgeordnete ausreichen um diese Sichtweisen in der neuen Legislaturperiode einzubringen. Eine Jugendquote könnte dazu beitragen, diesem bestehenden Ungleichgewicht entgegenzuwirken. Zugleich würde es die Diversität in der Politikgestaltung fördern. Gerade bei so aktuellen Themen wie Bildung oder Umwelt wäre dies dringend nötig.


Weitere Infos

https://www.meineabgeordneten.at/ 

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